Eisgarten
Unsere Wintergaerten bluehen als waeren
eisige Knospen in die waessrige Luft gemalt.
Klirrend erbeben Blaetter schwingend im Atem.
Tropfen zerbrechen kuehl auf uns'rer gewaermten Haut.
Traenen versiegen.Augen blicken verklaerter,
Heilung erfuehlt,sind Schmerzen blutender Wunde still.
Rollen die Traenen,rund wie Perlen hinunter,
laufe ich aus dem Wintergarten der Seele weg.
Durch uns're Blicke,Haende,waermenden Atems
schmelzen die Bluetengaerten einfach geloest dahin.
Jahre vereister Pflanzen-, Bluetengewaechse,
Durchsichtigkeit verziert die Koerpergestalt aus Eis.
Heute doch, rinnt ein klares Gewaesser,
sprudelnde Quellen kommen unter den Wurzeln vor,
ueberall Spuren, Erde locker zertreten.
Pflanzenumschlungen halten uns're Gedanken fest.
Blumen erwachsen,grosse Baueme gedeihen,
Sonne erstrahlt und Licht verteilt seine Kraft im Raum.
Kronen erbaut,wie Daecher hoher Gebauede,
Burgen erbaut gleich uneindringlicher Weltenmacht.
Neue Gewaechse,immerwaehrendes Wachstum -
Voegel in bunter Federkleidung besingen fein,
alte vereiste Zauberwelten,Gemaelde,
Waende bemalt mit Licht und eisiger Blumenpracht.
Ueberall haengen Spiegel glaenzend,wie Wasser,
wiedergefunden selbsterkennendes Augenlicht,
tiefer erkennend Lebenswerte und Liebe.
Klare Gewaesser fliessen staendig erneuert,frisch,
langsam verblassend schwinden eisige Bilder
durch das berauschte edelsteinerne Lichterspiel.
Fluegel gebaut aus Pflanzen,Wachs und Gefieder
tragen uns fort.Wir werden nicht mehr gesehen sein.
Von den getauten Wintergaerten bezaubert,
nun zwei ergraute Schwaene tanzen vereint im Licht.
Hier in der Wueste aller menschlicher Bindung
kleine Oasen fuellen unser trockenes Land.
Amrei-lyrics - 24. Jul, 23:21
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